Der Königsweg zu wissenschaftlichen Aufsätzen führt daher schnurstracks zu den Datenbanken der "Digitalen Bibliothek": Hochschulen abonnieren die (sehr teuren) Datenbanken der wissenschaftlichen Fachverlage, und Hochschulangehörige können durch diese Lizenz auf dem Campus, aber auch passwortgeschützt via VPN-Client von zu Hause oder unterwegs aus, darin recherchieren.
Trotzdem gibt es natürlich auch im freien Internet wissenschaftliche Aufsätze. Zum einen, weil Wissenschaftler nicht nur ein Interesse daran haben, in prestigeträchtigen Zeitschriften (mit beschränktem Zugang für Bezahl-Abos) zu erscheinen, sondern auch möglichst hohe Verbreitung und Zugänglichkeit ihrer Forschungsergebnisse zu sichern. Zum anderen, weil die Open-Access-Bewegung unter Wissenschaftlern aus politischen und praktischen Gründen viele Anhänger findet.
- So gibt es Open-Access-Fachzeitschriften, die nur online und mit freiem Zugang für Jedermann veröffentlichen (siehe z.B. Directory of Open Access Journals).
- Server der Hochschulbibliotheken und Forschungsinstitute veröffentlichen häufig Studien ihrer Angehörigen (z.B. Einzelstudien und Dissertationen), z.B. der Publikationsserver der TH Wildau – nach Quellen kann man dann bequem im Bibliotheks-OPAC suchen.
- Auf Websites von Lehrstühlen finden sich häufig Papiere, Einzelstudien, Buchkapitel, Konferenzbeiträge, Präsentationen, Vorträge.
- Wissenschaftliche Portal-Seiten veröffentlichen ebenfalls Forschungsergebnisse, z.B.
- Vascoda Internetportal für wissenschaftliche Information
- Forschungsportal.net
- Social Science Research Network (SSRN) (Wirtschaft, Politik, Recht, Gesundheit & Soziales)
- ViFaPol Rechercheportal für die Politikwissenschaft
- World Lecture Project (akademische Präsentationen, Vorträge)
- SciVerse Scopus (nur Abstracts und Zitationen)
In vielen solcher frei verfügbaren Sammlungen können nun wissenschaftlich ausgerichtete Suchmaschinen kramen. Dazu gehören:
- Google Scholar
- BASE Bielefeld Academic Search Engine
- Scientific Web Plus
- SCIRUS
- Microsoft Academic Search
Die Suchmaschinen garantieren nicht, dass man Volltexte findet. Manchmal sind es nur Zusammenfassungen/Abstracts oder Zitate. Aber auch das ist hilfreich.
Wissenschaftliche Suchmaschinen suchen nicht nur in anderen Quellen als die Standard-Finderoboter, sondern sie ordnen die Suchergebnisse auch anders. Beispielsweise führt GoogleScholar ein Ranking aus, bei dem wichtig ist, wie oft ein Text in der wissenschaftlichen Literatur zitiert wurde.
Hilfreich sind bei Google Scholar z.B. unter der Fundstelle die Angabe "Zitiert durch: ..." (hier kann man dann gleich nachschauen, in welchen Quellen der jeweilige Text wieder auftaucht) und die Suchfunktion "Ähnliche Artikel" (generiert eine Liste von Quellen mit ähnlichem Thema und ähnlichen Zitaten). Das erleichtert zu bewerten, wie wichtig eine Quelle ist und in welchem Kontext sie von wem genutzt worden ist.
Außerdem gibt es die Funktion "Bibliothekssuche" (verbunden mit den Bestandsnachweisen in WorldCat). So führt der Weg dann möglicherweise doch zurück zu Bibliothek und Fachdatenbanken. Trotzdem lässt sich die Recherche nach wissenschaftlicher Literatur über diese Suchmaschinen deutlich besser und effizienter durchführen als über die Standard-Suchmaschinen.
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